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Parlamentarischer Staatssekretär zeichnet Gewinner des Aufsatzwettbewerbs des Bonner Rechtsjournals aus

Am Mittwoch dem 24.06.2015 fand im Stucksaal desPoppelsdorfer Schlosses die Preisverleihung zum bundesweiten Aufsatzwettbewerb des Bonner Rechtsjournals statt. Der Wettbewerb behandelte den juristischen wie politischen Evergreen „Volksabstimmung in das Grundgesetz – Mehr Demokratie oder Demagogie?“ und stand unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers Dr. Thomas de Maizière. Die drei bestplatzierten Autoren erhielten ihre Urkunden aus der Hand des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Günter Krings und konnten sich über Geldpreise in Höhe von 500 Euro, 350 Euro und 200 Euro freuen.

Bereits zum dritten Mal hatte die studentische Fachzeitschrift aus dem Bonner Juridicumzu einem bundesweiten Aufsatzwettbewerb aufgerufen. Die Siegerbeiträge waren zuvor von einer Jury ermittelt worden, die sich zusammensetzte aus Bonner Juraprofessoren und Partnern der Anwaltskanzlei Hengeler Mueller. Preisträger waren die Studenten Lucas Schramm (Greimerath) auf dem ersten und Robert Pracht (Heidelberg) auf dem zweiten Platz. Drittplatzierter war Felix K. Bassier aus Rheinberg. Alle drei Aufsätze werden in der Ausgabe 02/2015 des Bonner Rechtsjournals veröffentlicht.

Lucas Schramm konnte die Juroren mit seinem politikwissenschaftlichen Aufsatz überzeugen, der einerseits anspruchsvoll differenziert zwischen verschiedenen Ausprägungen direkter Demokratie, gleichzeitig aber durch seine Meinungsstärke herausstach. So sieht der Autor die aktuelle Diskussion um Volksabstimmungen auf Bundesebene vor dem Hintergrund eines gestiegenen Partizipationsbedürfnisses und einer Krise demokratischer Vermittlungsinstitutionen. Zwar bejaht Schramm die Möglichkeit einer Änderung des Grundgesetzes, er verweist jedoch auf eine behutsame und zurückhaltende Einführung von Referenden. Volksgesetzgebung sei nur eine mögliche, allerdings die institutionell weitreichendste Form direkter Demokratie, wobei die alleinige Volksgesetzgebung mit Blick auf eine Beeinträchtigung des parlamentarischen Regierungssystems kritisch betrachtet wird.

Nach den Grußworten des Oberbürgermeisters Jürgen Nimptsch und des Dekans der Fakultät Professor Dr. Rainer Hüttemann lauschten die etwa 70 Gäste dem Festvortrag des Staatsrechtlers und Bonner Emeritus Professor Dr. Dr. h.c. Josef Isensee zu der Frage: „Wieviel Volksabstimmung verträgt unser Grundgesetz?“. Im Anschluss an die Preisübergabe fand der Festakt seinen Ausklang mit einem Empfang im Gartensaal des Schlosses. Unterstützt wurde der Aufsatzwettbewerb von der Bonner Rechtsanwaltskanzlei Flick Gocke Schaumburg, den Sozietäten HengelerMueller aus Berlin und avocadorechtsanwälte aus Köln, dem Verlag Bastei Lübbe, der Juristischen Schulung (JuS) und der Bonner Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät.

v.l.n.r. Dekan Prof. Dr. Rainer Hüttemann, Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Isensee, Herausgeber Lorenz Posch, PSts Dr. Günter Krings, die Preisträger Felix K. Bassier, Robert Pracht, Lucas Schramm, Herausgeberin Thea Schenk-Busch, Herausgeber Kevin Franzke, Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch